Friedhof Worpswede an der Zionskirche
27726 Worpswede
Öffnungszeiten:
Der Friedhof kann frei aufgesucht werden.
Grabmal Paula Modersohn-Becker
Am 20.November 1907 verstarb Paula Becker-Modersohn in Ihrem Haus in Worpswede. Paula wurde nur 31 Jahre alt und bereits damals wurde betrauert, dass die Welt der Kunst viel versäumen würde weil ihre Schaffenskraft nun zu Ende sei. Allein der Ausspruch von Otto Modersohn, ihrem Ehemann, trifft diese Empfindung besonders deutlich: „Es ist nicht auszudenken, was noch alles entstanden wäre, wenn sie noch länger gelebt hätte..... Man kann nur ahnen, was sie der Welt noch geschenkt hätte.“
Und das war sicher nicht nur die subjektive Sicht eines Ehemannes um die künstlerischen Verdienste von Paula zu würdigen. Selbst große Protagonisten ihrer Zeit haben der verstorbenen Künstlerin eine aktive Würdigung zuteil werden lassen. Allen voran der Bildhauer Bernhard Hoetger, der in den Jahren von 1916 -1919 ihr zu Ehren eine lebensgroße Plastik schuf, die bis heute das Grabmal auf dem Worpsweder Friedhof in den Rang einer Sehenswürdigkeit hebt. Aber ist es nur das? Die mit liebevollem Blick und Empathie entworfene Skulptur ist ein Ausdruck der kollegialen Bewunderung für eine verstorbene große Künstlerin Worpswedes. Auch zeigt diese Geste einmal mehr, wie sehr sich die erste Künstlergeneration trotz vieler Differenzen immer wieder mit dem Ort verbunden fühlte.
In diesem Sinne beteiligte sich auch 1899 die Bildhauerin Clara Westhoff mit einem großen Werk an der Erinnerung an Paula Modersohn-Becker. Clara Westhoff erschuf eine Büste ihrer Freundin Paula. Die Originalplastik befindet sich heute in der Ausstellung der Kunsthalle Bremen. Eine Bronzekopie wurde zum 100. Todestag 2007 in den Bremer Wallanlagen aufgestellt.
Das Grabmal von Paula ist auf dem Worpsweder Friedhof öffentlich zugänglich. Die Steinplastik zeigt die Mutter liegend mit ihrem Kind auf dem Schoß. Es ist eine Szene, die ohne Worte auskommt und in bewegender Anschaulichkeit zeigt, wie ein Leben geht und ein neues der Welt geschenkt wird.
06rd19mt Media: Text TiPPS, Fotos: Bearbeitung TiPPS, Bildinhalten ©Maren Arndt.
TiPP
Ein Spaziergang auf den Weyerberg und um die Zionskirche dauert nur wenige Minuten. Finden sie hier Ruhe und Besinnung und besuchen Sie das Grab dieser großen Künstlerin Worpswedes. Die Ausdruckskraft der Steinplastik ist einmalig in dieser Intensität. Hier sind die überlieferten letzten Worte von Paula Modersohn-Becker scheinbar noch immer zu hören: „Wie schade!“
Worpswede - Grab von Paula Modersohn-Becker
Die Skulptur auf dem Grab zu Ehren Paulas erzählt der Nachwelt ohne Worte die bewegende Geschichte hinter dieser großen Künstlerin in Worpswede. Ein Besuch dieser Sehenswürdigkeit lässt Sie Abstand nehmen von der Welt und im Geiste gelingt die Rückschau auf die Geschehnisse von vor über hundert Jahren.
Einmal mehr zeigt Worpswede auf dem Friedhof die stille Besinnung auf die Schicksale, die uns bis heute einen Blick zurück auf die Ereignisse um die Ersten Maler in Worpswede fühlen lassen. Diese Zeit ist bis heute in der kollektiven Erinnerung. Entdecken Sie mehr, denn der Ort hält weitere Sehenswürdigkeiten oder besser - Denkenswürdigkeiten bereit. Verzeihen Sie diese Wortschöpfung, Erleben ist ist nicht nur "Sehen"... Das gilt mehr denn je in Worpswede!
Friedhof Worpswede an der Zionskirche
27726 Worpswede
Öffnungszeiten:
Der Friedhof kann frei aufgesucht werden.