Hans am Ende
Hans am Ende hat das Bild der „Gänseblümchenparade“ fotografiert und steht darum nicht in der Reihe der ersten Künstler Worpswedes. Das Fehlen auf dem Bild ist wie ein Hinweis darauf, dass über das Leben Hans am Endes recht wenig überliefert ist. Er wird 1864 in Trier geboren. Mit Fritz Mackensen (dritter von rechts in der Gänseblümchenparade) war er aus der Militärzeit bereits vor seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste in München befreundet. Mackensen, der Worpswede bereits seit seinem ersten Besuch 1884 kannte, überzeugte 1889 Hans am Ende zum Umzug in die künftige Künstlerkolonie. 1892 verlässt Hans am Ende Worpswede zu einem kurzen Studienaufenthalt in Berlin. Aber Worpswede und die Kontakte dort ziehen ihn nach Worpswede zurück. So gehört er 1894 zu den Gründungsmitgliedern als er und seine Kollegen den „Künstler-Verein Worpswede“ gründen. Die Vereinsmitglieder sind aktiv und stellen 31 Werke 1895 in der Kunsthalle Bremen aus, gefolgt von einer viel beachteten Ausstellung im Glaspalast München. Nur ein Jahr später eine erneute Vereinsgründung zur Förderung der Vermarktung der Gemälde und Radierungen: „Verein für Original Radirung vom Weyerberg“ (Interessant: die Schreibweise in der Gründerzeit war tatsächlich „Radirung“). Zu diesen gemeinsamen Aktivitäten passt das Foto der Gänseblümchenparade für weitere Bekannheit. Es wird vermutet, dass Hans am Ende die Kamera bedient hatte.
Die Worpsweder Künstler folgten dem Zeitgeist der damaligen Epoche, ähnliche Vereine wurden auch in anderen Orten angemeldet. Es war die Zeit der Gründung von Küstlerkolonien im ländlichen Umfeld und der Idealisierung der Malerei in der freien Natur. Hinzu kam eine gewisse Verklärung bei der Motivsuche im bäuerlichen Leben. 1897 heiratet Hans am Ende Magda Willatzen und über die Jahre bis 1914 ist wenig aus seinem Leben bekannt. Er meldet er sich mit Heinrich Vogeler zum Kriegsdienst und stirbt in Stettin 1918 an einer Kriegsverletzung. Ihm zu Ehren fand nach seinem Tod eine Gedächtnisaustellung in der Kunsthalle Bremen statt.
TIPP
Besuchen Sie das Hotel Buchenhof mit dem Café Hans am Ende. Der Buchenhof war das Wohn- und Atelierhaus von Hans am Ende. Es wurde in den Jahren nach 1894 neben Heinrich Vogelers Barkenhoff gebaut.