Haus im Schluh
Der Name „Haus im Schluh“ ist ungewöhnlich und doch so naheliegend. „Schluh“ steht in der hiesigen plattdeutschen Sprache für „Senke“. Und richtig, wenn Sie das Haus besuchen, bemerken Sie schon auf den wenigen Metern von der Straße zur Museums-Anlage den leicht abfallenden Weg. Dieser Ort hat eine für Worpswede besonders prägende Historie. Das Haus im Schluh wurde von Martha Vogeler 1920 an diesem Standort errichtet. Es war der neue Lebensort für sie und ihre drei Töchter. Denn die Ehe mit Heinrich Vogeler war in eine Krise geraten und die vier Frauen verließen den Barkenhoff. Mit finanzieller Unterstützung Heinrich Vogelers wurde ein Fachwerkhaus von 1750 aus dem nahen Grasdorf hier „imSchluh“ in Worpswede wieder neu aufgbaut. Das gesamte Haus war umgezogen. Hier arbeitete Martha Vogeler in ihrem Atelier, gründete eine Handweberei und vermietete Zimmer an Feriengäste. Vor allem etablierte sie im Haus im Schluh das erste Museum für das Werk ihres Mannes Heinrich Vogeler. Zwei weitere Gebäude vervollständigten das schöne Ensemble zu seiner heutigen Gestalt. Hier hat auch das „Worpsweder Archiv“ seinen Ursprung. Der Kunsthistoriker Hans-Hermann Rief wurde von Martha Vogeler beauftragt, ihre umfangreiche Sammlung an Dokumenten und Kunstwerken zu archivieren. Heute befindet sich das Worpsweder Archiv auf dem Barkenhoff. Der feine Charme vergangener Zeiten hat sich im Haus im Schluh bis heute erhalten. Vier Generationen der Familie Vogeler haben diesen besonderen Ort bewahrt und im Sinne Martha Vogelers weiter entwickelt. 2003 wurden die Kunstsammlung und die denkmalgeschützten Häuser in eine Stiftung überführt.
TIPP
Besuchen Sie Martha Vogelers Haus im Schluh mit seiner Ausstellung zum bewegten Leben des Künstlers Heinrich Vogeler und seiner Familie. Im wohnlichen Ambiente der alten Fachwerkhäuser sehen Sie auch eine Sammlung regionaler Volkskunst und eine Hand- und Bildweberei. Ferienwohnungen verlocken zum Verweilen. Genießen sie die inspirierende Ruhe des Ortes.