Hoetger Garten Worpswede
Bis zur Gartenkunst reichte das künstlerische Schaffen Bernhard Hoetgers, der in Worpswede bis heute prägende Spuren hinterlassen hat. Die Beschäftigung mit einer klar strukturierten Gartenarchitektur folgte der Logik seines Arbeitens in dieser Zeit. Ob eine Einzelarbeit oder ein Gesamtkunstwerk, hier auf dem Diedrichshof wurde die konsequente Umsetzung des Lebens im Hause bis in den Außenbereich fortgesetzt. Alles passt zusammen und der Blick aus dem Haus über die großzügige Terrasse findet erst an der großen Plastik (Der Bonze des Humors) am hinteren Ende des Gartens halt. Dennoch bleibt der Eindruck vielfältig, denn in den durch Hecken gestalteten Achsen und perspektivischen Linien haben weitere Skulpturen ihren exponierten Auftritt.
Es ist nicht die Größe allein, die diesen Garten so beeindruckend wirken lässt. Es ist die geometrische Genauigkeit, die auf uns wirkt. Viele Gärten versuchen, eine gewachsene Natürlichkeit abzubilden und verzichten so auf Tiefenwirkung. Als Bernhard Hoetger 1915 den Brunnenhof und heutigen Diedrichshof erwarb, war in dieser Gestaltungsphase der konsequent geometrischen Linien eine künftige Verwandlung noch nicht zu spüren.
Diese Veränderung zum absoluten Gegenteil verwirklichte Hoetger bei der Gestaltung seiner nächsten großen Bauten. Ab 1921 entstand der Hoetger-Hof und 1925 das Kaffee Worpswede. In und an diesen Häusern sucht das Auge einen rechten Winkel vergebens. An diesen Häusern sind alle Außenanlagen in einer fließenden Formensprache gehalten. Auch das mag künstlerisch konsequent erscheinen: Berechenbarkeit erschafft keine Kunst, die das Publikum überrascht.
TiPP
Der Diedrichshof liegt fast genau gegenüber dem Barkenhoff und gehört in jede Tour der wichtigen Worpsweder Sehenswürdigkeiten. Weitere interessante Ansichten und Anregungen für gute Fotos sehen sie hier: Hochzeitsfotos im Hoetger-Garten.
Der Houtiger Garten am Diedrichshof
Die wechselvolle Geschichte des Hauses hat auch im Garten ihre Spuren hinterlassen. Erst 2004 wurde in einer einzigartigen initiative der Garten, so wie ihn Bernhard Hoetger einst gestaltet hatte, wieder restauriert.
Extra für diesen Garten lässt Bernhard Hoetger seine Skulpturen Licht, Rache und Wut deutlich großer nachbilden und als Steigussarbeiten für die Gartengestaltung verwenden. Das Foto ist eine Gestaltung zur Verdeutlichung für die Skulpturen. Diese stehen weiter auseinander.
Die Vorderansicht des Diedrichshofes, so wie sie von Bernhard Hoetger gestaltet wurde. Der Garten schließt sich auf der Hausrückseite gleich an der Terrasse an. Bereits dieser ausgewogene Anblick lässt die spätere Geometrie des Gartens erahnen. Bernhard Hoetger und Heinrich Vogeler vom Barkenhoff gegenüber der Straße waren einige Jahre fast Nachbarn. Auch der Garten Heinrich Vogeleis wird durch eine Sichtachse geprägt, jedoch zählt die Anlage von Vogeler zu den Jugendstilgärten. Dieser Spannungsbogen zum Hoetger Garten ist sehr sehenswert und verdeutlicht die verschiedenen Sichtweisen dieser berühmten Künstler, die Worpswede geprägt haben, wie nur wenig andere.