Hoyer Schriftatelier
Thomas Hoyer (Aachen) ist einer der wenigen, die sich der Kalligraphie im wahrsten Sinne des Wortes „verschrieben“ haben. Er gehört damit einer der kleinsten Berufsgruppen an: Es gibt etwa 30 Profi-Kalligraphen in Deutschland.
In einem Interview nach dem Lieblingsbuchstaben gefragt, wurde es vom WDR-Jugend-Senders EINS LIVE einmal so formuliert: Wenn Thomas Hoyer an Rundungen denkt, denkt er nicht an Frauen, sondern an das kleine g.
Seine Passion zeigte sich schon früh: Im Alter von 12 Jahren entwickelte er seine ersten Alphabete. In der Oberstufe verbrachte er Nachmittage damit, Entschuldigungen zu gestalten, um seine Lehrer zu besänftigen, dass er mal wieder keine Lust auf ihren Unterricht hatte. Dieses „Engagement“ brachte ihm erste Aufträge schon zur Schulzeit: Sein Englischlehrer fragte ihn, ob er nicht Urkunden für seinen Taubenzüchter-Verein gestalten wolle. In der Mappenberatung für das Graphik-Design-Studium wurde ihm geraten, sich für etwas anderes zu bewerben. Er probierte es sechs mal und studierte es dennoch, von 1989-97 an der FH Aachen, die einige der wenigen Hochschulen in Deutschland war, die einen Lehrstuhl für Kalligrafie hatten.
Sein Professor, Werner Eikel, erkannte sein Talent und machte ihn schon im ersten Semester zum Assistenten seiner Seminare. Während des Studiums bekam Thomas Hoyer die Anfrage vom Auswärtigen Amt, als Kalligraph für die Bundesregierung zu arbeiten. Das tat er für ein halbes Jahr als Krankheitsvertretung, lehnte dann aber das Angebot auf unbefristete Festanstellung ab, weil ihm der Job zu unkreativ war.
Seit 1994 ist er selbständig, als Spezialist für Kalligraphie und Type-Design, und arbeitet seit dem als Dienstleister für Werbe-, PR- und Event-Agenturen, Innen-Architekten und Schmuck-Designer und jeden, der die Vorteile individueller Schriftzüge als Teil eines Design-Konzeptes nutzen möchte.
Thomas Hoyers Werke wurden seit 2003 regelmäßig von der LetterArtsReview, dem amerikanischen „Art Directors Club der Kalligrafie“, unter die besten Arbeiten des Jahres gewählt.
Neben den Seminaren in Deutschland ist er jedes Jahr auch in den USA oder Kanada als Dozent unterwegs, und hat außerdem in Australien und Russland unterrichtet.
Kalligrafie in Vollendung
Hohelied:
Individuelle Schriftgestaltung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Wahrnehmung eines literarischen Textes; er gewinnt an Tiefe und Sinnlichkeit. Durch die Exklusivität eines Originals werden Urkunden der Einzigartigkeit der geehrten Person gerecht, und durch die Nachbildung historischer Schriften für ein Museum gewinnen Ausstellungen an Authentizität.
Die Einsatzmöglichkeiten der Kalligraphie sind längst nicht mehr nur auf Papier beschränkt. Sie kann auch auf andere Materialien übertragen werden. Hier wurden markante Eheringe mit einem einzigartigen Schriftzug gestaltet – einzigartig wie die Verbindung zweier Menschen.
Die höchste Vollendung findet sich in einer ganz persönlichen Schrift, nur für einen Anlass, eben in der beosnderen kreativen Schreibkunst.
Die Entwicklung eines Logos ist stets ein intensiver Prozess zwischen Kunde und Designer. Am Anfang stehen Wünsche und Vorstellungen, die dann mit Zweck und Einsatz des Schriftzuges in Einklang gebracht werden müssen, um schließlich mit dem dazu passenden Ausdruck in Form gegossen zu werden.
Dieses Feingefühl für den passenden Ausdruck von Schrift und eine besondere Kreativität im Formen von Buchstaben machen die Kunst des Kalligrafen und Type-Designers Thomas Hoyer aus.
E-Mail: contact@callitype.com