Jürgen Christian Findorff
Jürgen Christian Findorff wurde durch seine Arbeit ab 1753 in der Region Teufelsmoor bereits zu Lebzeiten zu einer lokalen Berühmtheit. Nach seinem Tod 1792 wurde ihm zu Ehren nur fünf Jahre später ein Obelisk als Denkmal errichtet. Dieser steht heute noch am Weyerberg in Worpswede und ist eine lokale Sehenswürdigkeit. Jürgen Chistian Findorff war, wie viele Quellen berichten, fachlich und menschlich eine herausragende Persönlichkeit, der viele Moorbauern ihre Existenz verdankten. Findorff wurde von der Regierung des Landes beauftragt, die Besiedelung des Moores großflächig zu organisieren, zu leiten und praktisch durchzuführen. Dabei war generell vom „Moor“ die Rede und die Region Teufelsmoor gehörte in das Gebiet seines Wirkens.
Zum Verständnis der damaligen Zeit gehört die Vorstellung, dass ein sumpfiges Moorgebiet für eine wirtschaftliche Nutzung umgewandelt werden sollte. Den „Moortabellen“ ist zu entnehmen, dass Findorff dazu beigetragen hat, dass 5.000 Menschen eine Existenz durch ihre Arbeit im Moor erhielten. Die weite Region Teufelsmoor wurde mit Kanälen durchzogen und entwässert. Entlang der Wasserläufe und der Wege ins Moor wurden erste kleine Ortschaften gegründet, die es heute noch unter dem ursprünglichen Namen gibt. Selbst die heute so beliebten Torfkähne gäbe es ohne Jürgen Chistian Findorff nicht.
Aus heutiger Sicht ging durch den Eingriff in die Landschaft eine ursprüngliche Kulturfläche, die 10.000 Jahre zur Entstehung brauchte, unwiederbringlich verloren. Wer jedoch die Berichte über die Not und Mühsal der ersten Siedler im Moor liest wird verstehen, warum es damals die Überlegungen zum Naturschutz von heute nicht gegeben hat. Und doch muss sich Jürgen Christian Findorff in dieser Region heimisch gefühlt haben. Eine Berufung zu anderen Aufgaben lehnte er ab und die dankbaren Siedler nannten ihren Moorkommissar liebevoll „Vater“. Folgen Sie den weiteren Themen, dieser Seite, die gemeinsam mit Interessenten und dem Heimatverein Iselersheim e. V. nach und nach aufbereitet werden.
(Media by: CARD/Regina Design, Portrait Gemälde H.Röttjer, SEO-Text by TiPPS / Text H.Röttjer)
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Dem Moorkommissar Jürgen Christian Findorff wird ein würdiges Andenken bewahrt vom Heimatverein Iselersheim e. V. Ein kleines, feines Museum im Heimathaus ist in dem liebevoll restaurierten Findorff-Haus eingerichtet.
Das Original-Gemälde zeigt Jürgen Christian Findorff
Dieses Original-Gemälde des aus Göttingen stammenden und zeitweise in Hamburg lebenden Porträtmalers Johann Günther Bornemann (1757-1815) soll, wie auf der Rückseite vermerkt ist, im Jahre 1789 nach dem Leben gemalt worden sein. Es entspricht also dem tatsächlichen Aussehen des Moorkommissars. Die Existenz dieses Gemäldes war bis zum Jahre 2012 völlig unbekannt. Bis dahin war nur das identische Porträt im Bremervörder Bachmann-Museum bekannt. Es galt als absolut einmalig. Hermann Röttjer aus Iselersheim entdeckte das hier ausgestellte Gemälde im August 2012 beim Internet-Auktionshaus EBAY, wo es zur Versteigerung angeboten wurde. Dass ein weiteres Gemälde auftauchte, kann zu Recht als Sensation gesehen werden. Mit etwas Glück erhielt er mit dem Auktionsende den Zuschlag und konnte es so für den Heimatverein Iselersheim erwerben! Das Bild war ohne Rahmen und wies kleinere Beschädigungen und Verschmutzungen auf. Restauratorin Sonja Toeppe aus Worpswede richtete es wieder her und ließ es mit einem passenden Rahmen versehen. Das im Bachmann-Museum befindliche Porträt war eine Auftragsarbeit für den Weggefährten und Freund Findorffs, den Ottersberger Oberamtmann Hintze. Auch dieses Gemälde dürfte eine Auftragsarbeit gewesen sein. Aber für wen? Diese Frage bleibt vorerst unbeantwortet wie auch die Frage, wo sich das Bild in den letzten gut 200 Jahren befunden haben mag.