Lindenallee 1
27726 Worpswede
Öffnungszeiten:
Das Haus jederzeit.
Restaurant Mi - So durchgehend
Küche 11.30 - 14.30
18.00 - 21.30 Kaffe Kuchen bis 17.00
Kaffee Worpswede
Das Kaffee Worpswede wird liebevoll „Kaffee Verrückt“ genannt. Diesen Namen verdankt das Haus seiner ungewöhnlichen Architektur, die keiner bekannten Stilrichtung folgt. 1925 eröffnete Bernhard Hoetger das Kaffee Worpswede als ein Ausstellungshaus für Kunst und Kunstgewerbe, wobei Ausstellung und Gastraum miteinander verbunden waren. Seit etwa 1900 siedelten sich mehr und mehr Künstler in Worpswede an und zum Angebot von Kunst und Kunstgewerbe gründete Hoetger mit Carl Emil Uphoff die „Wirtschaftliche Vereinigung Worpsweder Künstler“. Seinerzeit war dieses Bauwerk umstritten. Man unterstellte „oberflächliche Vermarktung“ von Kunst und dass dieser Zweck mehr und mehr Verkehr anziehen würde. Das kommt uns heute seltsam vertraut vor und doch wird auch durch dieses Bauwerk Worpswede zu dem, was es ist: Ein berühmtes Künstlerdorf.
Die Bauweise des Hauses ist beachtenswert. Hoetger verzichtete auf die damals neu aufkommenden Schrauben und Nägel am Bau. Alle Balken der Fachwerkkonstruktion sind verzapft und tragen dennoch die Konstruktion. Für die Mauern verwendete er nur Steine, die in der Ziegelei ausgemustert wurden und vermauerte diese auch noch unregelmäßig. Es entstand ein lebendiges Mauerwerk, das im Gesamteindruck individuell und lebendig wirkt. Es ist im Gegensatz zur heutigen computergesteuerten Produktion eine erfrischende Erkenntnis: Künstlerische Freiheit belebt unser Denken. Umso mehr gilt das für die Einrichtung und die Raumaufteilung dieses besonderen Hauses. Außen wie innen, damals wie heute bereichern die vielen Details das besondere Haus. Hoetger ging bereits mit einer ersten Erfahrung für diesen Baustil an die Arbeit: Sein Wohnhaus, der Hoetger-Hof, folge bereits seinen angewöhnlichen Stilelementen.
Und als hätte Bernhard Hoetger geahnt dass auf sein Bauwerk auch mit Spott reagiert werden würde, hat er auf seine besondere Art und Weise eine Botschaft am Haus verewigt. Der lange Balken mit dem Spruch am Hauptgiebel bittet nicht um Segen, erinnert an nichts und belehrt nicht. Hoetger stellt nur fest:
Wer´t mag de mag´t; un wer´t nich mag, mag jo woll nich mögen.
Und prompt sollte er recht behalten. Bereits währende der Bauphase wurde die unübliche Gestaltung quittiert mit der Bezeichnung "Kaffee Verrückt". Bis heute hielt sich diese spöttische Anspielung und sie hatte wohl schon seinerzeit die Nebenwirkung, mehr Werbung für Hoetger zu sein, als dass der Spott boshaft wirkte. Jedenfalls ist Bernhard Hoetger das Selbstbewusstsein, als Künstler frei zu gestalten aus heutiger Sicht zu danken. Dafür ist Kunst da und genau diese Botschaft bereichert uns. Heute wird sein Erbe für Worpswede gewürdigt, gepflegt und erhalten durch die Kulturstiftung Landkreis Osterholz.
TIPP
Besuchen das Haus "Kaffee Worpswede" und das Museum "Große Kunstschau" gleich nebenan. "Kaffee Worpswede" ist der ursprüngliche Name des ungewöhnlichen Hauses, das derzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist. Sehr Interessantes zum Kaffee Worpswede und der Historie dieses Hoetger Ensembles lesen Sie unter Worpswede Museen.
Kaffee Worpswede von Bernhard Hoetger
Sehen Sie hier das Kaffee Verrückt im Überblick. Wenn Sie sich von Parkplatz aus an den Skulpturen vorbei auf den Eingang zubewegen, kann man schwer erkennen, wie weitläufig die Anlage ist. Dieses Video gibt Ihnen einen Überblick und Orientierung für ihre Entdeckung des "Kaffee Worpswede".
Der erste Eindruck dieses Hauses, das alle bekannten Normen hinter sich lässt, ist immer wieder beeindruckend. Allein die Vorstellung, dass das Haus nur nach einem ungefähren Modell erbaut wurde, ganz ohne Bauzeichnungen, ist heute kaum vorstellbar.
Die sonderbar anmutende Skulptur auf dem Giebel erinnert an einen Vogel, der die Schwingen öffnet.
Bereits zur Eröffnung 1925 wurde der Name "Kaffee Worpswede" für dieses Gebäude geprägt. Es war die individuelle künstlerische Freiheit, so zu bauen. Andererseits auch mit dem Kalkül, dass dieses Haus Besucher anziehen möge, die hier einkehren und gleichzeitig die Kunst und das Kunsthandwerk Worpswedes käuflich erwerben können. Der erste Ansatz für den Bau des Hauses entsprang dem Marketing für die Kunst und das Kunsthandwerk aus Worpswede. Der Bau dieses Hauses festigte einmal mehr den unverwechselbaren Begriff "Künstlerdorf Worpswede".
Fast noch interessanter und verwunschener zeigt sich die Rückseite des Kaffee Worpswede. Hier sehen Sie die vielen ungeraden Steine, die Bernhard Hoetger in voller Absicht verbauen ließ um dem Haus einen unverwechselbaren Charakter zu geben. In der Natur ist nichts vollkommen gerade. Und folgt man dieser Überlegung, war seine Vorgehensweise durchaus konsequent. Der Spott ließ nicht lange auf sich warten. Unter Handwerkern soll es schnell geheißen haben, wenn man einen unbrauchbaren Mauerstein fand: "Das ist einer für den ollen Hoetger...." Wie auch immer: die Zeit sollte ihm recht geben; denn bis heute ist das Kaffee Worpswede ein Publikumsmagnet. Wegen der unkonventionellen Gestaltung war im Volksmund schnell der Begriff "Kaffe Verrückt" gefunden.
Lindenallee 1
27726 Worpswede
Öffnungszeiten:
Das Haus jederzeit.
Restaurant Mi - So durchgehend
Küche 11.30 - 14.30
18.00 - 21.30 Kaffe Kuchen bis 17.00