Rainer Maria Rilke in Worpswede
Worpswede und die Künstlergemeinschaft haben die Werke und das Leben Rilkes nachhaltig beeinflusst.
„Licht sei sein Los. Ist der Herr nur das Herz und die Hand des Bau’s, mit den Linden im Land, wird auch sein Haus schattig und groß.“
Dies ist der bekannte Haussegen, den Rainer Maria Rilke für den Barkenhoff in Worpswede verfasst hat. Rilke (1875-1926) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller. Er ist heutzutage bekannt als einer der ausschlaggebendsten Vertreter der literarischen Moderne. Sein Kontakt zu Worpswede ist erstmalig durch Heinrich Vogeler, ein Worpsweder Künstler der Jugendstilzeit, entstanden. Rilke hat ihn anlässlich einer Reise in Italien kennengelernt und auf Einladung Vogelers ist er das erste Mal nach Worpswede gekommen. Die Künstlerkolonie hat Rilke so gefallen, dass er 1900 für einen zweiten und längeren Aufenthalt bei Vogeler auf dem Barkenhoff zu Besuch war. Dort wurde er in den Kreis der Wopsweder Künstler eingeführt und galt als Teil der Barkenhoff-Familie. Zusammen hat die Gruppe im „Weißen Saal“ des Barkenhoffs Lesungen und Musikabende veranstaltet. In diesen Kreis hat er Clara Westhoff, eine deutsche Bildhauerin und Malerin, kennengelernt, welche er ein Jahr später geheiratet hat. Zusammen sind sie in den benachbarten Ort Westerwede gezogen und haben im gleichen Jahr ihre Tochter Ruth bekommen. Das Ehepaar hat jedoch festgestellt, dass ein Familienleben für sie nicht realistisch sein würde. Kurze Zeit nach der Heirat, bereits 1902, trennte sich das Paar. Sie gaben den gemeinsamen Wohnsitz in Westerwede auf und Rilke zog nach Paris um über Clara Westhoffs Lehrer, Auguste Rodin, eine Monographie zu schreiben. Rilke und Westhoff blieben trotz allem ihr leben lang befreundet und es kam nie zu einer Scheidung. Viele seiner Gedichte, die er in der Zeit in Worpswede entstanden sind, handeln und erzählen vom Künstlerort. Einige Werke wurden in den Gedichtband „Buch der Bilder“ aufgenommen.10rd19 Text Hannes Wattenberg für TiPPS, Bild und Grafik TiPPS, Bildelemente mit freundlicher Genehmigung. Skulptur Rilke in Ronda, Hotel Reiner Victoria, in dem Rilke 1912 logierte.
TiPP
Auf dem berühmten Bild „Sommerabend“ von Heinrich Vogeler ist Rainer Maria Rilke nicht abgebildet. Der spätere enge Bezug Rilkes zur Barkenhoff-Familie, wie sich die Künstlergemeinschaft selbst bezeichnete, wird auf dem Beitragsbild durch die grafisch eingearbeitete Zeichnung von Leonid Pasternak angedeutet.
Quellen by Hannes Wattenberg, Studium Journalistik, Info 2019:
https://www.xlibris.de/Autoren/Rilke/Biographie/seite1
http://www.rilke.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Maria_Rilke https://wortwuchs.net/lebenslauf/rainer-maria-rilke/#biografie5 https://de.wikipedia.org/wiki/Lou_Andreas-Salom%C3%A9#Rainer_Maria_Rilke https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Vogeler https://de.wikipedia.org/wiki/Clara_Westhoff