Dammstraße 14
27721 Ritterhude
Öffnungszeiten:
1. April - 15. Okt. Wochentage 9.00 - 12.00
16.Okt. - 31. März
nach Voranmeldung
Tel.:0151 15030640
Schleuse Ritterhude
Der Bau der Ritterhuder Schleuse war eine Zeitenwende für das Teufelsmoor und Worpswede. Mit dem Jahr der Fertigstellung 1875 veränderte sich das Leben und die Arbeit der Moorbauern und Torfstecher zunächst nicht wesentlich, jedoch wurden die Abläufe der Torfgewinnung und der Transport nach Bremen strukturierter und besser vorhersehbar. Die Schleuse vereinfachte den Schiffsverkehr erheblich.
Die nun in gewissen Grenzen regulierbaren Wasserstände garantierten einen für die meisten der leichten Torfkähne ausreichenden Tiefgang. Die jetzt mögliche Abkopplung der Strömungen von Ebbe und Flut reduzierte die Fließgeschwindigkeit der Flüsse Hamme und Beeke. Die Fahrten der Torfschiffe waren leichter durchzuführen und fast jederzeit möglich.
Bis zum Bau der Ritterhuder Schleuse hatte das Teufelsmoor über den Fluss Hamme eine indirekte Verbindung durch die Flüsse Wümme, Lesum und Weser zur Nordsee. Die Gezeiten wirkten sich je nach Intensität auf den Wasserstand und die Strömungen in den damals weit verzweigten Flussläufen längs der Hamme aus. Ein durchschnittlicher Tidenhub war weiter flussaufwärts kaum wahrnehmbar. Blieb der Pegel durch mehrere flach auflaufende Fluten längere Zeit niedrig, entwässerten die Moorflüsse und erschwerten die Schifffahrt. Dieser Vorgang war jedoch die Ausnahme.
Der Hauptgrund für den Bau der Schleuse war das Bestreben, das Hochwasser aus der weiten Fläche des Moores weitgehend fernzuhalten und zu kontrollieren. In den Sommermonaten bis in den späten Herbst hinein fuhren die Torfschiffe mit Brennmaterial nach Bremen. In dieser Zeit war die Regulierung des Wasserstandes im Sinne der Schiffbewegungen erwünscht.
Im Winter sollte das Hochwasser wieder ungehindert in die Hammeniederung einfließen können um zur Düngung die Sedimentablagerungen auf den Feldern zu ermöglichen. Schiffsverkehr fand im Winter kaum statt. Wer bis zum Herbst den Torf nicht nach Bremen gebracht hatte, war zu spät. Zur Zeit des Hauptbetriebes sollen bis zu 500 Schiffe täglich die Schleuse passiert haben. Das ist eine sehr hohe Anzahl und hätte bedeutet, das alle 20 Minuten 8 Schiffe Tag und Nacht die Schleuse hätten passieren müssen. Das klingt, als sei dieser Duchsatz schwer zu bewältigen. Vielleicht ging die Zählung auch auf eine reine Durchfahrt zurück, wenn die Tore bei gleichem Wasserstand offen standen.
Die ursprüngliche Länge des Schleusenbeckens mit ca. 52 m wurde den ca. 47 m langen Bockschiffen angepasst. Dieser Schifftyp befuhr die Hamme flussaufwärts nur bis zur Holtstelle. Die Skipper kauften dort den Torf von den Moorbauern an, die selbst nicht den mühsamen Weg bis Bremen fahren wollten. Die Schleuse wurde nach nur zweijähriger Planungs- und Bauzeit fertig. Jedoch musste sie danach oft den sich ändernden Bedingungen angepasst werden. Die „Weserkorrektion“ (Begradigung) hatte begonnen und der Tidenhub stieg an der Schleuse von ca. einem auf nun fast vier Meter.
Nach 1944 war die Schleuse für fast 10 Jahre außer Betrieb, nachdem sie durch eine schwere Sturmflut bis zur Unbrauchbarkeit beschädigt wurde. Der Wiederaufbau 1953 spiegelte den Niedergang der Torfschiffe wieder. Die Schleusenkammer wurde verkürzt auf nur noch 26 Meter. Heute passieren Sportboote die Schleuse und seit etlichen Jahren auch wieder Torfkähne. Torf wird nicht mehr verladen, heute kann im Boot die alte Zeit nacherlebt werden. Hier kann man eine Torfkahnfahrt buchen.
Die Ritterhuder Schleuse steht unter Denkmalschutz und sie gilt seit jeher als das „Tor zum Teufelsmoor“.
TiPP
Hier einige ergänzende Informationen zu Schleuse auf externen Steiten: Teufelsmoor.eu und Ritterhude Portal. Die aktuellen Betriebszeiten finden Sie nochmals hier: GLV Teufelsmoor.
Schleuse Ritterhude - Das Tor zum Teufelsmoor
Die Hamme ist der einzige größere Fluss über den die gesamte Region Teufelsmoor mit dem Schiff erreicht werden kann. Hier an der Schleuse Ritterhude fanden sich bei den Bauarbeiten historische Reste einer "Hude", einer Schiffsanlegestelle aus dem 12, Jahrhundert (Informationen der Webseite Gemeinde Ritterhude). Steinfunde deuten auf eine Wasserburg hin, die den Anleger und den Flußübergang kontrollierte. Bemerkenswert ist, dass davon beim Baue der Schleuse nichts bekannt war. Offenbar fanden die Baumeister der Neuzeit den Standort genauso überzeugend, wie einst die Erbauer der Wasserburg. Denn auch vor 800 Jahren muss dieser Bereich der Hamme ebenfalls das Tor zum Teufelsmoor gewesen sein. Die geographische Lage kann es vermuten lassen.
Die großen Events in Worpswede sind die Torfkahnarmada und die Hammenacht. Zu diesen Ereignissen wird die Schleuse Ritterhude regelmäßig wie in alter Zeit von Torfkähnen durchfahren. Hier können sie unmittelbar spüren, wie sich die Torfschiffe vor über 100 Jahren in der Schleuse gedrängt haben müssen. Bei der Anzahl der Torfschiffe, die in beiden Richtungen unterwegs waren, gab es sicher auch beträchtliche Wartezeiten. Vor allem, wenn nur ein langes Bockschiff die Schleuse vollständig ausfüllte.
Die Durchfahrt der Ritterhuder Schleuse wirkt wir ein Ankommen, wie ein Ziel, das endlich erreicht wird. Zwar ist die Reise hier nicht direkt zu Ende, doch haben nun die Entfernungen eine Grenze. Die Hamme ist nur noch zum Teil schiffbar. Bei der Fahrt ins Teufelsmoor werden die Wasserläufe nun stetig enger und können nur noch von den Torfkähnen befahren werden. In nördlicher Richtung die Fahrt über den Ost-Hamme-Kanal durch das Teufelsmoor theoretisch bis in die Elbe möglich.
Ritterhude Schleuse
Die Ritterhuder Schleuse wird selten von Torfkähnen auf ihren Gästetouren befahren. Verpassen Sie daher nicht die Events Hammenacht und Torfkahnarmada. Hier erleben Sie eine Schleusung wie vor über hundert Jahren. Media: Bild © Maren Arndt.
Dammstraße 14
27721 Ritterhude
Öffnungszeiten:
1. April - 15. Okt. Wochentage 9.00 - 12.00
16.Okt. - 31. März
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